„Was können wir uns noch
leisten?“
Gelungene Aktion der Schuldner- und
Insolvenzberatung der Caritas
Neuwied
21.6.2023 | Immer mehr Menschen in
Deutschland schaffen es derzeit nicht mehr,
ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen,
weil Energie- und Lebenshaltungskosten
massiv steigen. Doch vielerorts haben über-
schuldete Menschen kaum Zugang zur
Schuldnerberatung.
Das muss sich ändern! Denn wir brauchen die
Veränderung jetzt! Recht auf kostenlose
Schuldnerberatung für alle!
Der Caritasverband Neuwied unterstützt die
Forderungen der Arbeitsgemeinschaft
Schuldnerberatung der Verbände zur bundes-
weiten Aktionswoche. Am 14. Juni 2023 lud der
Caritasverband Neuwied aus diesem Anlass
alle Akteur_innen im Arbeitsfeld sowie alle
Interessierten zum Austausch und Diskussion
auf den Luisenpalz in Neuwied ein.
Zahlreiche Interessenten besuchten den Stand
und informierten sich über das Thema und die
bestehenden Hürden bei der Inanspruchnahme
der Beratung. Ob jung oder alt, selbstständig
oder angestellt, arbeitsuchend oder in
Ausbildung - keiner blieb dem Thema fern.
Denn es kann sehr schnell gehen. In der
aktuellen schwierigen gesellschaftlichen und
finanziellen Situation werden aus den
unbezahlten Rechnungen rasch Konto-
pfändungen. Krankheit, Scheidung, Jobverlust
bringen die Menschen schnell in eine extreme
finanzielle Lage, wobei die professionelle Hilfe
dringend gefragt ist.
Die Kapazitäten der Beratungsstellen kommen
jedoch dem wachsenden Bedarf kaum noch
nach.
Ein Rechtsanspruch auf Schuldnerberatung
gibt es nur für Bezieher_innen vom Bürgergeld.
Menschen mit Lohneinkommen oder Rentner
haben dagegen kein Rechtsanspruch. Für
diese Hilfesuchenden erhält der Caritas-
verband keine ausreichenden staatlichen Mittel
zur Bereitstellung seines Schuldnerberatungs-
angebotes.
Das ist die Realität, die auch im Gespräch mit
dem ersten Beigeordneten Kreis Neuwied,
Michael Mahlert und dem Bürgermeister der
Stadt Neuwied, Peter Jung, sowie mit dem
Leiter des Jobcenters, Theo Krayer im Fokus
stand. Dies wurde von kommunaler Seite
erkannt und bestätigt. Handlungsbedarf besteht
aber auch auf der Landes- und der Bundes-
ebene.